Alpe-Adria-Radweg

 

Gefahren von Harald Gerst und Walter Eiting vom 12.07. – 20.07.2017.

Mit dem Zug von Böblingen über Stuttgart nach München. Dort hätte unsere Radtour schon zu Ende sein können. Beim Aussteigen aus dem Zug verletzte sich Harald. Dabei zog er sich eine tiefe Wunde unterhalb des linken Knie`s zu. Ein Arzt, der die Wunde versorgte, gab ihm den Rat besser nicht Rad zu fahren. Trotzdem fuhren wir 2 Stunden später mit dem Zug zu unserem Startplatz nach Salzburg.

Etappe von Salzburg nach Werfen 32 km (Teilstrecke mit dem Zug).

Nach einer kleinen Kaffeepause fuhren wir los auf dem Tauernradweg entlang der Salzach. Die Festung Hohensalzburg und einige Kirchen und historische Gebäude grüßten von rechts. Das Wetter war schwül und wechselhaft. Weiter führte der Radweg der Salzach entlang. Weiter erreichten wir „Hallein“, ein schönes Städtchen mit schönen alten Gebäuden, wo früher Salz abgebaut wurde. Nach einer kurzen Besichtigung fuhren wir weiter bis Golling. Aufgrund der Verletzung von Harald, fuhren wir bis Werfen mit dem Zug zum 1. Etappenziel. Zu allem Unglück noch, ließ sich die Zug-Türe in Werfen nicht öffnen, so dass wir unfreiwillig bis Pfarrwerfen weiterfahren mussten. Von dort mit dem Fahrrad wieder zurück.

Etappe von Werfen nach Mallnitz, die Königsetappe 69 km (+8,37 km)

Nach der Übernachtung im „Weisses Rössl“ machten wir noch eine kleine Platzrunde in Werfen um dann entlang der Salzach weiter zu fahren. Wir kamen nach Bischofshofen, wo man von weitem die Skisprungschanze sehen konnte. In St. Johann im Pongau, konnte man am Straßenrand interessante moderne Skulpturen bestaunen. Es war bedeckt und wechselnd bewölkt bei idealen Temperaturen. Schließlich erreichten wir Schwarzach im Pongau, einem sagenumwobenen Städtchen. Nach einer kurzen Pause folgten heftige Steigungen bis 14% hoch nach Brandstätt. Wellenartig dann weiter bis zur „Gasteiner Ache“. Es folgte der Tunnel ins Gasteiner Tal, wo der Radweg nur durch eine kleine Mauer von der Fahrbahn getrennt ist. Im Tunnel herrschte ein Höllenlärm. Nach dem Tunnel sahen wir die Burg Klammstein, dem Eingang ins Gasteiner-Tal. Ein weiterer Tunnel folgte, dort hatte der Radweg eine eigene Röhre. Über Klammstein und Maierhofen ging es nach Dorfgastein, wo wir eine Mittagspause mit guten Pasta-Gerichten und Johannesbeerschorle, einlegten. Gut gestärkt fuhren wir leicht ansteigend über Bad-Hofgastein nach Bad-Gastein. Es folgte die extreme Steigung bis zu 17% zur Mitte von Bad-Gastein. Hier musste ich kurz absteigen, Harald mit seinem Mountainbike meisterte dies problemlos. Die mondänen Hotels begrüßten uns. Der Blick war frei auf die tosende „Gasteiner Ache“ die ins Tal stürzte. An der Nikolauskirche wartete Harald auf mich. Nach einer kurzen Besichtigung ging es vollends hoch auf die Brücke, wo der Wasserfall zu sehen ist, wie er vom Berg ins Tal stürzt. Noch eine kleine Steigung und wir waren oben! Fast eben ging es zum Bahnhof Böckstein, der Autoverladestelle der „Autoschleuse Tauernbahn“. Es dauerte eine Stunde, bis die Auto`s verladen waren. Wir waren mit unseren Fahrrädern im Personenabteil. Für den 8370 m langen Tunnel brauchte der Zug 12 Minuten. Dann waren wir am Bahnhof Mallnitz-Obervellach. Im leichten Regen fuhren wir nach Mallnitz zu unserer Unterkunft „Mallnitz Appartements“.

Etappe von Mallnitz nach Villach 85 km

Am nächsten Morgen alles Wolkenverhangen und leichter Regen. Also mussten wir in voller Regenkleidung los. Nach kurzer fast ebener Strecke ging es rapide abwärts mit ein paar Serpentinen. Bedingt durch den Regen griffen meine Felgenbremsen nicht so richtig und ich war froh als wir in Obervellach ankamen. Der Regen hörte auf und wir konnten das kleine Städtchen anschauen. Auf teils schlechten Radwegen und an Bauernhöfen vorbei erreichten wir die „Möll“, die da noch recht wild fließt. Wir fuhren durch kleine Dörfer und erreichten dann die aufgestaute Möll, wo ein großes Kraftwerk Strom erzeugt. Ein kleines Museum mit Resten aus der Römerzeit am Radweg lud zu einer Pause ein. Bei „Möllbrücke“ verließen wir die Möll und wir folgten nun der Drau. Der Radweg führte dann teilweise der Straße entlang. Wir erreichten Spittal wo das schöne Schloss Porcia uns grüßte. Das Wetter war schön und warm und wir machten unsere Mittagspause im Schlosspark. Auf teils geschottertem Radweg ging es nun der hier schon recht breiten „Drau“ entlang, dabei wechselten wir mehrfach die Seite. Bald erreichten wir Villach unser Etappenziel. Nahe der Altstadt bezogen wir unser Privat-Zimmer, das wir zuerst einmal richtig lüften mussten. Die Stadt war richtig voll mit Feuerwehrleuten und Feuerwehrautos. Es war „Feuerwehr-Olympiade“ in Villach. In einer „Travestere“ gönnten wir uns ein gutes Abendessen. Im Biergarten der Brauerei klang dann der Abend aus.

Etappe von Villach nach Moggio-Udinese 86 km

Nach einem Frühstück in der Altstadt fuhren wir zunächst der Drau entlang flussabwärts. Dann verließen wir die Drau und folgten der „Gail“ flussaufwärts. Wir kamen an großen Sonnenblumenfeldern vorbei. Bei „Erlendorf“ verließen wir wieder die Gail. Wir durchfuhren ein paar kleine Ortschaften bis wir nach Arnoldstein kamen. Ab hier mussten wir ein Stück auf der Hauptstraße fahren bis nach Maglern. Es folgte die Grenze nach Italien, ohne Grenzkontrollen. Es wurde bergiger und wir fuhren durch schöne kleine Ortschaften. Alsbald tauchte die Kirche von Tarvisio auf über der sich schon dunkle Wolken türmten. Kurz vor einem Wolkenbruch tauchte rechts des Radweges eine Gaststätte auf, wo es in einem Unterstand Essen und Trinken gab. Dort war mächtig Betrieb von radelnden Italienern die dort ihren Sonntagsfrühschoppen einnahmen. Nachdem verspeisen einer dicken Wurst und kaltem Getränk hatte sich das Gewitter verzogen. Der Radweg war nun auf der alten Bahntrasse und es ging durchs Fella-Tal. Es folgten unzählige Tunnel und alte Eisenbahnbrücken. Man konnte es richtig laufen lassen. Bald tauchte das Städtchen Pontebba auf, wo noch die alte Bahnstation erhalten ist. Am Ende von Pontebba kam eine kleine Schikane, wo wir die Fahrräder über Treppen hochtragen mussten. Wieder folgten weitere Tunnel. Rechts und links türmten sich die Berge, aber auch Autobahnen durchzogen das Tal. Das Wetter war traumhaft! An der alten Bahnstation „Chiusaforte“ gönnten wir uns ein Gläschen Wein. Ein paar Kilometer weiter tauchte unser Etappenziel „Moggio-Udinese“ auf. Hier bezogen wir unsere Unterkunft „Residence Bed&Bike“. Nach einem kleinen Stadtrundgang ließen wir den Tag bei einer leckeren Pasta und gutem Wein ausklingen.

Etappe von Moggio-Udinese nach Udine 70 km

Das Wetter war schön und der Radweg folgte weiter der alten Bahnlinie. Es folgte „Venzone“ ein Städtchen das 1976 bei einem schweren Erdbeben weitgehend zerstörte wurde. Die Häuser, das Rathaus und der Dom wurden wieder aufgebaut. Im Dom konnte man die schönen Altäre und auch noch alte Fresken besichtigen, die restauriert wurden. Auch die alte Stadtmauer wurde wieder hergestellt. Wir fuhren dann an großen Hofgütern vorbei. Wir verließen den Radweg um einen Abstecher nach „Gemona Friuli“ zu machen. Auch diese Stadt wurde 1976 bei dem schweren Erdbeben im Gebiet Friuli ziemlich zerstört. Die Stadt hat eine sehr schöne Altstadt und einen großen Dom, den wir wegen einem Gottesdienst nicht besichtigen konnten, alles wieder hergerichtet. Nach der Mittagspause verließen wir die Stadt und folgten dem Radweg nach Udine. Wir fuhren durch eine fruchtbare Gegend von vielen Wasserkanälen durchzogen. Die Berge verschwanden mehr und mehr in den Hintergrund. Es folgte „Teppo-Grande“, wo die Kirche leider geschlossen war. Ein Miniaturen-Park am Radweg, wo weltbekannte Kirchen und Bauwerke nachgebildet wurden, war interessant. Der Radweg wurde schmaler und wir fuhren teilweise über Wiesenwege. Bei einer Vittoria machten wir eine kleine Wein-Pause. Auch interessante Kirchen am Radweg luden zur Besichtigung ein. Schließlich erreichten wir Udine unser Etappenziel. Über Umwege, wegen einem Radrennen verursacht, erreichten wir schließlich unserer Unterkunft, „a special house von Erico“, ein Ferienhäuschen am Rande der Altstadt. Die obere Etage gehörte uns allein, im Erdgeschoß war ein Aufenthaltsraum mit Küche zur Mitbenutzung. Die Altstadt war nahe und so machten wir noch eine Runde in der schönen Altstadt mit tollen alten Häusern, Kirchen und Palästen.

Etappe von Udine nach Grado 57 km.

Nach dem Frühstück fuhren wir weiter Richtung Grado. Das Wetter war weiter sehr gut. Es ging durch Getreidefelder und Felder mit Gemüseanbau und an großen Gehöften vorbei nach „Palmanova“ einer Stadt umgeben von einer gut erhalten Stadtmauer. In die Stadt mit ihrem sternenförmigen Grundriss, kommt man durch die Stadttore „Porta Aquileia, Porta Udine und Porta Cividale“. In der Stadtmitte ist die Kathedrale und der Marktplatz wo noch alte Utensilien vom früheren Bergbau aufgebaut sind. Wir besichtigten die Kathedrale mit den vielen Altären. Auch die Häuser um den Marktplatz sind zum Teil aus der Renaissance. Der Radweg führte weiter nach „Castelli di Strassoldo“ ein kleines Einöd mit alten Häusern, Höfen und Mühle. Wir überquerten mehrere Wasserkanäle und fuhren durch Alleen nach „Aquileia“ , einer alten römischen Stadt, wo Ausgrabungen zu besichtigen waren. Die Basilika „Santa Maria Assunta“ (Weltkulturerbe) hoben wir uns für die Rückfahrt auf. Urplötzlich taucht dann das Ortsschild von „Grado“ auf, wo wir einen Jubelschrei losließen. Auf dem Damm, links und rechts das Meer, fuhren wir in die Stadt. Dann am Hafen vorbei direkt zu unseren Unterkunft „Hotel Euro Meuble“. Anschließend ging es direkt zum Strand, wo wir uns ein Bad gegönnt haben, auch Harald, obwohl die Wunde noch nicht verheilt war. Am Abend machten wir noch eine große Erkundung in der Stadt, besuchten Kirchen, Ausgrabungen und zum Schluss den alten Fischerhafen, wo wir in einem Fischerlokal zu Abend gegessen haben.

Etappe von Grado nach Udine 29 km(Fahrrad)

Am Morgen drehten wir noch eine Runde um Grado an den Stränden und Campingplätzen vorbei. Anschließend über den Damm zurück zur Basilika Santa Maria Assunta. Wir hatten jetzt Zeit die Basilika zu besichtigen. In der Kirche bestehen die Böden aus alten Mosaiken. Aber auch die Bögen, Altäre und Wandmalereien beindruckten uns. Es ist ein bemerkenswertes Beispiel für venezianisch-byzantinische Architektur, eines der ältesten religiösen Bauwerke im Veneto, und enthält die frühesten Mosaike in der Gegend von Venedig. Der längere Stop hatte sich gelohnt. Wir fuhren noch weiter bis Cervignano, ab wo wir dann mit dem Zug nach Udine fuhren. Unsere Unterkunft war wieder bei „Enrico“. Wir nahmen uns viel Zeit die vielen Kirchen, Paläste und Plätze in Undine zu besichtigen. In einem schönen Lokal ließen wir den Abend mit gutem Essen und gutem Wein ausklingen. Bei Nacht erstrahlten die Plätze und Paläste in tollem Licht.  

Etappe von Udine nach Villach 48 km (Fahrrad)

Ursprünglich wollten wir von Udine direkt mit dem Zug nach Hause fahren, da wir aber keinen Fahrradstellplatz bekamen, mussten wir einen Tag verlängern. Also fuhren wir zurück nach Villach um am folgenden Tag von dort mit dem Zug nach Stuttgart zu fahren. Zuerst ging es mit dem Zug nach Travisio. Von dort dann mit den Fahrrädern in Richtung Villach. Da wir viel Zeit hatten, beschlossen wir, noch an den Faaker See zu fahren. Wir umrundeten den See und legten eine Badepause ein. Anschließend wieder auf den uns bekannten Radwegen zurück nach Villach. Hier hatten wir unsere Unterkunft im „Hotel Kasino“. Wir machten nochmals einen Bummel durch die Altstadt und ließen unsere Radtour bei einem zünftigen Essen und ein paar Bier Revue passieren. Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem IC nach Hause. Eine schöne und lange Radtour.

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Walter Eiting